450. Todestag von Hilmar von Münchhausen

Hilmar von Münchhausen, Detail der Stuckdecke im Münchhausen-Saal von Schloss Neuhaus in Leitzkau | Foto: Christoph Jann

Eine prägende Figur für Schloss Leitzkau

Am 19. April 1573 verstarb in Steyerberg nahe der Weser der Landsknechtführer Hilmar von Münchhausen im Alter von 61 Jahren. Sein Name ist eng verknüpft mit der Geschichte von Schloss Leitzkau, dem Sitz der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt. Der erfolgreiche Söldnerführer hatte neun Jahre zuvor das einstige „Closter und Amt“ Leitzkau erworben und damit fern seiner Heimat den Grundstein für den am Ort ansässigen Familienzweig jenes weit verästelten niedersächsischen Adelsgeschlechts gelegt. In der Folgezeit entwickelte er eine rege Bautätigkeit.

Schloss Leitzkau, Sitz der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt | Foto: Henrik Bollmann

 

Am 11. Mai 1512 geboren, war für Hilmar von Münchhausen zunächst ein klerikaler Lebensweg vorbestimmt. Er wandte sich jedoch schon nach wenigen Monaten ab, um sich ganz dem Kriegswesen zu verschreiben. Annähernd vier Jahrzehnte kämpfte er für verschiedene Fürsten und Könige. Häufig übernahm er für sie auch diplomatische Missionen. Um 1546 zum kaiserlichen Obristen aufgestiegen, erwarb Hilmar von Münchhausen als geschickter Militär und erfolgreicher Söldnerführer nicht nur große Anerkennung, sondern auch stattliche Einkünfte. Umgehend investierte er diese in Grundbesitz und beschränkte sich dabei mit Stolzenau (1547), Aerzen (1557), Lauenau (1558), Schwöbber (1564) und Steyerberg (1565) nicht allein auf den mittleren Weserraum, sondern dehnte mit Leitzkau (1564) sein Einflussgebiet bis zur Elbe aus. In seinen Neuerwerbungen baute er effektive Gutswirtschaften auf, die zu einer wichtigen ökonomischen Basis seiner weiteren Unternehmungen wurden.

Im letzten Lebensjahrzehnt entfaltete Hilmar von Münchhausen eine umfangreiche Bautätigkeit.  Stattliche Schlossanlagen wie in Leitzkau, Schwöbber und Lauenau künden vom gestiegenen Selbstbewusstsein und Repräsentationsanspruch eines zu Macht und Einfluss gelangten Landadligen. Darüber hinaus veranlasste er den Bau mehrerer Kirchen und karitativer Einrichtungen.

Hilmar von Münchhausen hinterließ ein wohlgeordnetes Erbe. Er vermachte seinen Hinterbliebenen neben stattlicher Barschaft und diversem Grundbesitz die beiden Güter Aerzen und Leitzkau als ungeteiltes Erbe. Statius von Münchhausen führte in Leitzkau das Werk des Vaters konsequent fort und vollendete um 1600 die Bauarbeiten. Der auf Leitzkau ansässige Familienzweig der Münchhausen lebte bis 1945 im Schloss.

(Text: Katrin Tille)

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