Depot Neubau

Die Sammlungen der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt

Die Schlösser, Burgen und Museen der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt sind wichtige Landmarken und Stätten eines regen kulturellen Lebens. Sie bewahren in ihren Mauern einzigartige Kunst- und Kulturschätze vom Mittelalter bis zur Moderne von oftmals höchster künstlerischer Qualität. Dabei sind die unterschiedlichen Sammlungen der Kulturstiftung so vielfältig wie die Geschichte des Bundeslandes Sachsen-Anhalt und bilden diese exemplarisch ab: Das Spektrum reicht vom Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale), dessen international bedeutsame Sammlung von etwa 250.00 Objekten in der Konferenz nationaler Kultureinrichtungen gelistet ist, über die Sammlung des ehemaligen, sogenannten „Feudalmuseums“ im Schloss Wernigerode bis zum Domschatz Halberstadt, dem umfangreichsten Kirchenschatz des Mittelalters. Weitere bedeutende Sammlungen vom historischen Interieur bis zur hochrangigen Uhren- oder Instrumentensammlung befinden sich in Schloss Neuenburg, Burg Falkenstein, Kloster Michaelstein und im Jagdschloss Letzlingen.

Sachgerechte Lagerung von Kulturgut versus Interimsdepots

Die Sammlungsobjekte der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt werden weitgehend in Interimsdepots vor Ort in den historischen Bauwerken aufbewahrt. Sachgerechte klimatische und konservatorische Lagerung ist dort nicht möglich. Durch die Lage in den ungeeigneten historischen Räumen wird die Forschung an den Objekten sowie ihre Digitalisierung sehr erschwert. Außerdem gefährdet diese „Vernutzung“ die Denkmale selbst in ihrer Bausubstanz, etwa durch Brandlasten.

Um langfristig eine sachgerechte Lagerung der Sammlungen zu erreichen, ist ein Depot-Neubau an einem Standort in Halle (Saale) geplant. Das Depot wird mit modernen nachhaltigen energetisch optimierten klima- und umweltgerechten Technologien ausgestattet sein. Dadurch werden optimale konservatorische Bedingungen hergestellt und Sicherheit und Brandschutz gewährleistet. Darüber hinaus soll der Neubau Platz für Werkstatträume und Labore für Konservierung, Restaurierung, Digitalisierung und Erforschung der Objekte sowie für die Durchführung des oft internationalen Leihverkehrs bieten. Auch die Berücksichtigung von barrierefreier Zugänglichkeit ist bei einem Neubau selbstverständlicher Bestandteil der Planung.

Die kostenintensive und dennoch nicht optimale Lagerung an vielen verschiedenen Orten würde entfallen. Nach Auflösung der bestehenden Interimsdepots in den Burg- und Schlossanlagen könnten diese Räumlichkeiten perspektivisch gesichert und saniert und für die Weiterentwicklung der Museen oder andere kulturelle Zwecke genutzt werden.

Ein geeignetes Grundstück in Halle (Saale) wurde bereits gefunden. Zurzeit läuft der weitere Planungsprozess für den Depot-Neubau.