Eckartsburg

Paradebeispiel des hochmittelalterlichen Burgenbaus

Die oberhalb der Stadt Eckartsberga gelegene Eckartsburg gehört wie die Wartburg, die Neuenburg, die Creuzburg und die Burg Weißensee in den Verbund bedeutender Burgen der Landgrafen von Thüringen. Eindrucksvoll geben diese Anlagen herausragendes Zeugnis von der Funktion der Burgen als Herrschaftsschwerpunkte im Territorium.
Die möglicherweise von Markgraf Ekkehard I. Ende des 10. Jahrhunderts gegründete und 1066 erstmals urkundlich belegte Eckartsburg ist jedoch nicht der Vorgängerbau der jetzigen Anlage. Mit der älteren Burg wurde im Jahr 1121 der thüringische Graf Ludwig der Springer, der Gründer von Wartburg und Neuenburg, belehnt. Die bis heute erhaltene Eckartsburg entstand dann Ende des 12. Jahrhunderts als Neubau am neuen Ort, Gründer war Landgraf Hermann I. von Thüringen.
Auch die Eckartsburg zeigt in ihrer Baugestalt eindrucksvoll den reichsfürstlichen Anspruch ihrer Erbauer. In der rechteckig angelegten Kernburg befinden sich der Palas und ein herrschaftlicher Wohnturm. Die eindrucksvollen Ringmauern sind in der Grundsubstanz ebenso noch erhalten wie das Kammertor zur Kernburg mit seinem gut acht Meter langen gewölbten Torweg und das Torhaus zur ersten östlichen Vorburg. Dieser vorgelagert ist der mächtige Halsgraben und östlich davon befand sich noch eine zweite, heute nicht mehr erhaltene Vorburg. Westlich der Kernanlage schloss sich eine weitere, kleinere Vorburg an. Der bauliche Befund macht deutlich, dass es sich bei der Eckartsburg auch um eine der großen Burganlagen in Mitteldeutschland handelt. Zahlreiche Aufenthalte gerade Hermanns I. belegen darüber hinaus die Funktion als Ort fürstlicher Herrschaft und Repräsentation.
Trotz Umbauten im späten Mittelalter und partieller Substanzverluste darf das Ensemble der Eckartsburg insgesamt als ein Paradebeispiel des hochmittelalterlichen Burgenbaus gelten. Seit der Romantik ist die Burg ein beliebter Ausflugsort.

Geplante Maßnahmen im SIP

Geplant ist die Sanierung und größtenteils Erneuerung der bestehenden Haustechnik (Heizungstechnik, Trink- und Abwasseranlagen, Lüftungstechnik, Elektrotechnik, Brandmelde- und Einbruchmeldetechnik, Sicherheitsbeleuchtung, Sicherheitstechnik/Schließanlage) und die entsprechenden baubegleitenden Maßnahmen wie Tischler-, Fliesen-, Trockenbau- und Malerarbeiten.

Ziel ist neben der verbesserten Sicherheit der Liegenschaft die Verbesserung der Arbeitsbedingungen für einen möglichen Pächter. Durch den Einbau von klima- und umweltgerechter Technologie sollen eine langlebige und versorgungssichere Ausrüstung erreicht sowie Nebenkosten gesenkt werden.