Jagdschloss Letzlingen
Jagdquartier der Kurfürsten, Könige und Kaiser
Zwischen 1559 und 1562 ließ Kurfürst Johann Georg von Brandenburg in der wildreichen Umgebung der Letzlinger Heide dieses Jagddomizil als Wasserschloss errichten. Unter seinen Nachfolgern ging das Interesse an jener Jagdresidenz bald verloren. Erst der Preußische König Friedrich Wilhelm IV. erweckte das Schloss um 1841 zu neuem Leben. Nach Plänen des bekannten Architekten Friedrich August Stüler wurde das Jagdschloss im Stil der englischen Neugotik umgebaut, 1843/44 zuerst das Corps de Logis. Dieses Haupthaus mit quadratischem Grundriss wurde viergeschossig aufgestockt. Ein runder Treppenturm, der dem Gebäude vorgelagert ist, überragt alle Bauten des Geländes. Durch Umbau des hohen Torhauses im Osten und der vier Ecktürme der Ringmauer erhielten die Bauten eine stilistische Anpassung in der neugotischen Form. Alle Gebäude schließen am Dachrand mit einem Zinnenkranz ab. Die Kirche sowie das Kavalier- und das Kastellanhaus vervollständigen seit den 1860er Jahren das Schlossensemble.
Bis 1912 fanden in Letzlingen zahlreiche königlich-preußische Hofjagden statt, die sich vor allem in der Kaiserzeit zu gesellschaftlichen Ereignissen von Rang entwickelten. Europäische Monarchen, unter ihnen Zar Alexander II., und Staatsmänner wie Otto von Bismarck gehörten zu den prominenten Gästen.
Nach der Abdankung Kaiser Wilhelms II. im November 1918 erlebte das Jagdschloss bis 1991 als Schule, Lazarett und Krankenhaus eine sehr wechselvolle Nutzungsgeschichte. Seine von 1997 bis 2001 durchgeführte vollständige Sanierung verdankt das Jagdschloss einem denkwürdigen Jubiläum: Anlass für die kostenintensive Instandsetzung dieses einzig erhalten gebliebenen Hohenzollern-Schlosses in Sachsen-Anhalt war der 300. Jahrestag der Erhebung des Herzogtums Preußen zum Königreich und die Krönung von Kurfürst Friedrich III. zum König Friedrich I. in Preußen am 18. Januar 2001.

Geplante Maßnahmen im SIP
Hauptgebäude: Denkmalgerechte thermische Ergänzung der Fensteranlagen
IST: Museum, Veranstaltungen, Gastronomie, Verwaltung
SOLL: Museum, Gastronomie, Verwaltung, Veranstaltungen, Musik, Vermietung
Stand: technische Klärung abgeschlossen, Musterergänzung im 2. OG Museum realisiert, Fastglaskonstruktionen – gestalterisch zurückhaltend, den historischen Bestand betonend
Hauptgebäude; Hirschburg - 39 Fensteranlagen, 2 Türanlagen, Quergebäude - 40 Fensteranlagen, Sonderformate Quergebäude - 6 Erkerfensteranlagen,
2022–2024
Auswahl:
Substanzerhaltung, Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der Aufenthaltsqualität, Verbesserung Nutzung, Energieeinsparung, Senkung der Betriebskosten
Maßnahmen:
Konstruktion Kastenfensterprinzip und Laibungsdämmung
Pflege + Reparatur Originalbestand
Ziele:
grundlegende und nachhaltige Ergänzung des Bestandes
Verbesserung der Aufenthaltsqualität
Energieeinsparung, Senkung der Betriebskosten
Verbesserung CO ² Bilanz
Hauptgebäude: Sanierung Dachgeschoss
IST: Lager- Abstellfunktion
SOLL: Lagerfunktion, Verwaltung, temporärer Arbeitsbereich, Archivierung,
Stand: Planung geklärt und abgestimmt, Rohbau abgeschlossen, funktional erschlossen, Medien vorhanden, Elektroinstallation Rohverlegung abgeschlossen, Herstellung Objektmontage, es fehlt die Herstellung der nutzungsfähigen Oberflächen, Treppe und Aufzug vorhanden
Hirschburg Ebene Dachgeschoss – ca. 250 m²
2023, ca. 8 Monate
Auswahl:
Substanzerhaltung, Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der Aufenthaltsqualität,Verbesserung Nutzung, Energieeinsparung, nachhaltige Nutzung
Maßnahmen:
Objektmontage Elektro, Beleuchtungsanlage, Herstellung nutzbarer
Wand- Decken- und Bodenflächen
Ziele:
grundlegende und nachhaltige Ergänzung des Bestandes
Verbesserung der Aufenthalts- und Nutzungsqualität
Energieeinsparung, Senkung der Betriebskosten
Hauptgebäude: Quergebäude Dachgeschoss – Herstellung der Begehbarkeit
IST: Abstellfunktion, Bestandteil Fluchtwegkonzept, Bereich technischer Infrastruktur
SOLL: Abstellfunktion, temporärer Arbeitsbereich an Saaldecke und technischer Infrastruktur
Stand: Planung geklärt und abgestimmt, Rohbau abgeschlossen, funktional erschlossen, Medien vorhanden, Elektroinstallation Rohverlegung abgeschlossen, Herstellung Objektmontage, es fehlt die Herstellung der nutzungsfähigen Oberflächen und in Teilen eines betretbaren Bodens
Quergebäude Ebene Dachgeschoss – ca. 215 m²
2024/2025 , ca. 4 Monate
Auswahl:
Substanzerhaltung, Verbesserung der Sicherheit und Nutzung, Betriebssicherheit, Energieeinsparung
Maßnahmen:
Objektmontage Elektro-, Beleuchtungsanlage, Herstellung nutzbarer Wand- Decken- und Bodenflächen
Ziele:
grundlegende Ergänzung des Bestandes
Verbesserung der Betriebs- und Aufenthaltsqualität
Substanzpflege
Verbesserung Betriebssicherheit
Hauptgebäude: Sanierung Hofmauern und Fassaden
IST/SOLL: Grundstücksbegrenzung auf Insellage Grundstücksbegrenzung auf Insellage
Stand: Planung abgestimmt, Antrag auf „Denkmalrechte Genehmigung“ positiv beschieden, Rohbau abgeschlossen, Mustersanierung der Nordmauer abgeschlossen
ca. 55 lfm Hofmauer mit Zinnen Innen- und Außenflächen
2022, ca. 8 Monate
Auswahl:
Substanzerhaltung und Pflege, Verbesserung der optischen Erlebbarkeit im Schlossumfeld
Verbesserung der Aufenthaltsqualität
Maßnahmen:
Abdichtung horizontal, Putzsanierung
Sanierung einzelner Putzschäden in verschiedenen Bauteilbereichen, Sockelbereich, Oberflächenbeschichtung
Ziele:
grundlegende und nachhaltige Ergänzung des Bestandes Substanzpflege – Verbesserung der Aufenthaltsqualität
Senkung der laufenden Unterhaltskosten
Hauptgebäude: Sanierung Kavaliershaus für Gastronomie
IST: Hotel – Unterbringung, Beherbergung, Veranstaltungen
SOLL: Hotel – Unterbringung, Beherbergung, Veranstaltungen
Stand: Planung geklärt und abgestimmt, funktional erschlossen, Sanierung bei laufendem Betrieb, Austausch einiger Objekte in Sanitäranlagen, Erneuerung Heizungsanlage, Ergänzung der Bestandsfenster als Kastenfenster in den allgemeinen Verkehrs- und Aufenthaltsflächen, Risssanierung der durch Setzungen geschädigten Wandscheiben EG / OG
Hotelanlage – Kapazität 24 Raumeinheiten
2022/2024
ca. 3 Jahre
Auswahl:
Substanzerhalt und -pflege, Sicherstellung Nutzung, Betriebssicherheit
Energieeinsparung, Senkung der Betriebskosten
Maßnahmen:
Objektmontage Sanitär und Heizung, Kesselerneuerung
Sanierung Setzungsrisse EG und OG
denkmalgerechte Ergänzung der Fensteranlagen mit Fastganzglaskonstruktionen – Kastenfensterprinzip
Laibungsdämmung in den Fensterbereichen
Ziele:
grundlegende Ergänzung und Erneuerung des Bestandes
Beseitigung optisch störender Wandschäden
Substanzpflege
Senkung der Betriebskosten über Energieeinsparungen
Freiflächen: Sanierung Brücke und Umflutung
IST: Freiflächen als Umgebung und Einbettungsstruktur für das Jagdschloss Letzlingen und die dienenden Nebengebäude Abstellfunktion, temporärer Arbeitsbereich an Saaldecke und technischer Infrastruktur
SOLL: Einbettungsstruktur für das Gesamtensemble, Verortung Jagdschloss in eine naturnahe Umgebung, Wald – und Jagdassoziationen, erklärende Funktion durch Verknüpfung aller Freiflächenbereiche
Stand: Freifläche als Gesamtstruktur konzeptionell zum großen Teil realisiert, Umfluter/Schlossgraben durch Trockenfall Faschinen für Grabensicherung, Brückenböden nach 20 Jahren sanierungsbedürftig, Pflanzungen abgestimmt, Grundstückszaunanlage denkmalrechtliche Abstimmung
ca. 800 m² gebäudenahe Freifläche, 2 Brücken, ca. 85 lfm neoklassizistische Grundstücksbegrenzung, ca. 550 lfm Uferlänge Schlossgraben – Faschinensanierung
2022–2025
ca. 3 Jahre in Abschnitten nach Wichtung
Auswahl:
Substanzerhaltung, Verbesserung der Aufenthalts- und Nutzungsqualität, Umgebungsschutz
Maßnahmen
Grabenrandsicherung, Sanierung Brückenböden
Nachpflanzung Baumbestand
Instandsetzung Pfeiler- und Zaun- und Toranlagen
Ziele:
grundlegende und nachhaltige Ergänzung und Sicherung des Bestandes
Verbesserung der Aufenthaltsqualität
Verbesserung Wahrnehmbarkeit Jagdschloss in naturnahes Umfeld