Jagdschloss Letzlingen

Schreibtisch des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. zurückgekehrt

Nach gut 100 Jahren kehrte im Jahr 2021 der Schreibtisch König Friedrich Wilhelms IV. an seinen angestammten Platz im einstigen Hohenzollernschloss zurück.

Seine Entstehungszeit und sein historischer Aufstellungsort lassen sich eindeutig durch Beschreibungen im Inventarbuch und durch erhalten gebliebene alte Inventaraufkleber belegen. Es war der prominente Architekt Friedrich August Stüler (1800 –1865), ein enger Vertrauter und Berater des Königs, der dieses Möbelstück nach 1850/51 für die Ausstattung des Letzlinger Schlosses entwarf, und Stüler war auch der für den Umbau dieses Schlosses maßgebende Architekt. Vermutlich stand der Schreibtisch bereits in den 1850er Jahren im Wohnzimmer von König Friedrich Wilhelm IV. im ersten Stock des Jagdschlosses.

Erstmals erwähnt wird der Schreibtisch im Schlossinventar von 1866. Er sei, so heißt es da, „von hellem gebeiztem Eichenholz mit Nußbaumholz ausgelegt“ und „mit Jagdemblemen geziert“. Damals gehörte er zur Möblierung des Wohnzimmers von König Wilhelm I., der 1861 Nachfolger seines verstorbenen Bruders auf dem preußischen Königsthron geworden war. Um 1900 wurde das Möbelstück im gegenüberliegenden Gästezimmer aufgestellt, wo es bis 1920 verblieb. Am Schreibtisch Friedrich Wilhelms IV. haben nach ihm Wilhelm I., Kronprinz Friedrich Wilhelm und Wilhelm II. gesessen und Briefe geschrieben. Doch zu vermuten ist ebenso, dass ihn auch Königin Elisabeth, Friedrich Wilhelms IV. Ehefrau, bei verschiedenen Aufenthalten in Letzlingen für ihre Korrespondenz nutzte.

Jahrzehntelang als verschollen angesehen, gelangte der beschädigte Schreibtisch in desolatem Zustand vor einiger Zeit in den Kunsthandel. Er wurde aufwendig restauriert und konnte 2021 als Ausstellungsstück mit Unterstützung der Ostdeutschen Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Sparkasse Altmark West und der Kulturstiftung der Länder für das Jagdschloss Letzlingen erworben werden.

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